Medaillen der AGF
Einer alten Tradition folgend stiften wissenschaftliche Vereinigungen zur Würdigung hervorragender fachlicher Leistungen Medaillen, die den Namen verdienter Persönlichkeiten tragen.
Seit 1954 stiftet die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung e.V. in verschiedenen Fachgebieten Medaillen und würdigt damit auch die besonderen Verdienste der Geehrten bei der Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis.
In der nachfolgenden Übersicht finden Sie, neben der Beschreibung der Namensgeber der Medaillen, auch die bisher geehrten Medaillen-Träger.

Die Neumann-Medaille wurde im Jahre 1954 anläßlich des 80. Geburtstages von Prof. Dr. M.P. Neumann für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Getreidechemie gestiftet.
Prof. Dr. Neumann (1874-1937), war von 1907 bis 1934 Direktor an der Versuchsanstalt für Getreideverarbeitung in Berlin. Er hat in hohem Maße die Getreidewissenschaft beeinflusst. Über 120 wissenschaftliche Veröffentlichungen, die sich auf das gesamte Gebiet der Getreidewirtschaft beziehen und auch heute noch aktuell sind, zeugen von einer bewundernswerten wissenschaftlichen Leistung. Große internationale Verdienste erwarb sich Neumann mit seinen Studien über die Ursachen und über die Ermittlung der Backfähigkeit und deren Beeinflussung. Der Begriff "Backhilfsmittel" wurde von ihm geprägt, und in einer ganzen Serie von Arbeiten hat er sich mit der Natur der Backmittel, ihrem zweckmäßigsten Einsatz, ihrer Herstellung und Beurteilung auseinandergesetzt.
Die Neumann-Medaille wurde bisher an die nachfolgenden Persönlichkeiten vergeben:
- 1954 Dr. Kurt Ritter, Köln
- 1955 Prof. Dr. Clyde H. Bailey. St. Paul/Minnesota (USA)
- 1957 Lbm.-Chem. Theodor Biechy, Weihenstephan
- 1962 Dr. Friedrich Schweitzer, Wien (Österreich)
- 1964 Prof. Jean Buré, Paris (Frankreich)
- 1965 Dr. Alfred Rotsch. Detmold
- 1967 Prof. Dr. J.A. Shellenberger, Manhattan/Kansas (USA)
- 1969 Prof. Dr. G. Fabriani, Rom (Italien)
- 1972 Prof. Dr. W.L. Kretowich, Moskau (UdSSR)
- 1976 Prof. Dr. Egon Drews, Detmold
- 1978 Dr. G.N. Irvine, Winnipeg (Kanada)
- 1979 Dr. Y. Pomeranz, Kansas/Manhattan (USA)
- 1985 Dr. Werner Schäfer, Düsseldorf
- 1986 Dr. Gottfried Spicher, Detmold
- 1989 Prof. Dr. Walter Bushuk, Winnipeg/Manitoba (Kanada)
- 1991 Prof. Dr. Ludwig Wassermann, Neu‑Ulm
- 1992 Prof. Dr. Hans Dieter. Belitz, Garching
- 1996 Prof. Dr. Wilfried Seibel, Detmold
- 1999 Prof. Dr. Manfred Kuhn, Hohenheim
- 2005 Dr. Bernd Meyer, Kulmbach, und Dr. Gerald Plasch, Bingen
- 2009 Dr. Herbert Wieser, Garching

Die Roemer-Medaille wurde im Jahre 1954 anläßlich des 70. Geburtstages von Professor Dr. phil. Dr. agr. h.c. Theodor Roemer für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Getreideerzeugung, der Getreidezüchtung und der Getreidequalität gestiftet.
Prof. Dr. Theodor Roemer (1883-1951) war langjähriger Leiter des Institutes für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Universität Halle. Neben seinen Erfolgen bei der praktischen Getreidezüchtung liegen eine Vielzahl wissenschaftlicher Arbeiten auf dem Getreidegebiet vor, insbesondere über Resistenzzüchtungen gegen Krankheit und Frost und über auswuchsresistente Getreidearten.
Die Roemer-Medaille wurde bisher an die nachfolgenden Persönlichkeiten vergeben:
- 1954 Dr. Franz Vettel, Kloster Hadmersleben
- 1969 Prof. Dr. G. Aufhammer, Freising
- 1971 Prof. Dr. E. von Boguslawski, Gießen
- 1973 Dr. Fajer Fajersson, Landskrona (Schweden)
- 1975 Dr. Hans Bolling, Detmold
- 1979 Xaver Stryzbny, Bonn
- 1981 Johann Firlbeck, Rinkam
- 1982 Prof. Dr. Paul F. Pelshenke, Detmold
- 1991 Prof. Dr. Wilhelm Jahn-Deesbach, Gießen
- 1999 Erwin Fromme, Salzgitter
- 2005 Dr. Klaus Brunckhorst, Wetze
- 2015 Prof. Dr. Meinolf G. Lindhauer, Detmold
- 2015 Gerhard Freimann, Springe
- 2021 Mike Taylor
- 2021 Dr. Ebrahim Kazman

Die Saare-Medaille wurde im Jahre 1954 anläßlich des des 100. Geburtstages von Professor Dr. phil. Oskar Saare für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Stärkeforschung und Stärketechnologie gestiftet.
Prof. Dr. Oskar Saare (1854-1903), war ehemaliger Leiter der Abteilung für Stärke-, Stärkezucker- und Dextrinfabrikation des Institutes für Gärungsgewerbe in Berlin. Er leistete durch seine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten einen entscheidenden Beitrag zur Modernisierung und Rationalisierung der Stärkefabrikation in Deutschland.
Die Saare-Medaille wurde bisher an die nachfolgenden Persönlichkeiten vergeben:
- 1954 Prof. Dr. Max Samec, Ljubljana (Jugoslawien)
- 1955 Josef Busch, Bad Salzuflen
- 1956 Prof. Dr. L. Husemann, Freiburg
- 1959 Dr. Thomas J. Schoch, Argo/Illinois (USA)
- 1969 Prof. Dr. Kurt Heyns, Hamburg
- 1970 Prof. Dr. Majel MacMasters, Manhattan/Kansas (USA)
- 1973 H.C. Deiters, Ibbenbüren
- 1974 Dr. J. Hollo, Budapest (Ungarn) und Prof. Dr. R.L. Whistler, Lafayette/Indiana (USA)
- 1977 Prof. Dr. Ziro Nikuni, Osaka (Japan) und Dr. Shigeo Suzuki, Tokio (Japan)
- 1978 Prof. Dr. W.J. Whelan, Miami (USA)
- 1983 Ernst Hees, Bonn Bad Godesberg, und Dr. Carl-Heinz Hoepke, Bad Salzuflen
- 1985 Prof. Dr. Wolfgang Kempf, Detmold
- 1988 Dr. Beate Pfannemüller, Freiburg
- 1989 Dr. Hans U. Geyer, Hannover, und Prof. Dr. habil. M. Palasinski, Krakow (Polen)
- 1994 Prof. Dr. Dr. hc. Friedrich Meuser, Berlin
- 1999 Dr. Rolf Stute, Heilbronn
- 2005 Peter A.M. Steeneken, Groningen (Niederlande)
- 2007 Prof. Dr. Wolfgang Bergthaller, Detmold
- 2009 Dr. Sylvia Radosta und Dr. Waltraut Vorwerg, Golm
- 2012 Dr. Bernd Kettlitz, Vilvoorde (Belgien)
- 2014 Dr. Eric Bertoft, Guelph (Kanada)

Die Ernst Amme-Medaille wurde im Jahre 1955, anläßlich des 3. Brotkongresses in Hamburg, für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Müllerei-Technologie gestiftet.
Ernst Amme (1863-1930) war einer der Pioniere moderner Müllereitechnik und gehörte zu den Mitbegründern der Braunschweigischen Mühlenbauanstalt. Der Müllerssohn Amme arbeitete nach seinem Studium zunächst in der Braunschweiger „Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther“. Im Jahre 1895 gründete er in Braunschweig zusammen mit seinen ehemaligen Arbeitskollegen Carl Giesecke und Julius Konegen die Mühlenbauanstalt „Amme, Giesecke und Konegen“ (AGK). Seine besonderen Fähigkeiten und seine dynamische Persönlichkeit führten zu vielen internationalen Kontakten, die er nutzte, um sich über den technischen Fortschritt zu unterrichten und ihn zu Hause umzusetzen.
Die Ernst Amme-Medaille wurde bisher an die nachfolgenden Persönlichkeiten vergeben:
- 1955 Dr. Hans Gehle, Braunschweig
- 1962 Prof. Dr. Gerhard Brückner, Detmold
- 1967 Dr. Otto Haltmeier, Frankfurt
- 1968 Dr. Otto Moog, Braunschweig
- 1970 Dr. René Bühler, Uzwil (Schweiz)
- 1973 Ludwig Altrogge, Lage
- 1974 Prof. Arlin B. Ward, Manhattan/Kansas (/USA) und Reinhold Scharf, Frankfurt
- 1977 Prof. Henri Nuret, Paris (Frankreich)
- 1983 Karl Genzken, Bad Oldesloe
- 1987 Heinz Zwingelberg, Detmold
- 1990 Klaus Bremer, Springe
- 1994 Wolfgang Leischner, Frankfurt
- 1999 Josef-A. Teich, Rotterdam (Niederlande)
- 2002 Stefan Kastenmüller, Martinsried
- 2006 Prof. Dr. Bernd Handreck, Berlin
- 2009 Friedrich-Wilhelm Borgstedt, Bielefeld-Milse
- 2013 Dr.-Ing. Klaus Münzing, Detmold
- 2021 Raimund Eigenmann

Die Modersohn-Medaille wurde im Jahre 1966, anläßlich der 46. Bäckerei-Tagung in Detmold, für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Bäckerei-Technologie gestiftet.
Christian Modersohn (1847-1925) war einer der ersten Bäcker, der die Notwendigkeit der Gründung einer Ausbildungsstätte für den Berufsnachwuchs erkannte und auch nach Überwindung vieler Schwierigkeiten mit gründete.
Die Modersohn-Medaille wurde bisher an die nachfolgenden Persönlichkeiten vergeben:
- 1966 Walter Kienemann, Dortmund
- 1970 Willy Voss, Hamburg
- 1972 Heinrich Bär, Kriftel /Taunus
- 1974 Otto Doose, Hannover
- 1976 Prof. Shozo I. Akutsu, Tokio (Japan)
- 1981 Hans Stephan, Detmold
- 1988 Albert Jaus, Stuttgart
- 1992 Christian-Friedrich Peter, Neumünster
- 1999 Prof. Dr. Anton Dieter Hammel, Eschwege und Prof. Dr. Jürgen-Michael Brümmer, Detmold
- 2002 August Nagel, Detmold
- 2009 Prof. Dr. Klaus Lösche, Bremerhaven
- 2011 Johann Berchtold, Schenefeld
- 2021 Dipl.- Ing. Detlef Reineke

Die Benno Bleyer-Medaille wurde im Jahre 1974, anläßlich der 25. Getreidechemiker-Tagung in Detmold, für hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Entwicklung und gesundheitlichen sowie lebensmittelrechtlichen Beurteilung von neuartigen Lebensmitteln aus Getreide gestiftet.
Prof. Dr. Benno Bleyer (1885-1945) war zweiter Herrausgeber der "Zeitschrift für Lebensmittel-Untersuchung und -Forschung". Zugleich war er Direktor des Universitätsinstitutes für Pharmazeutische und Lebensmittelchemie der staatlichem chemischen Untersuchungsanstalt und Leiter der chemischen Untersuchungsstelle des Medizinalkomitees der Universität München. In seinen Händen lag u.a. die Ausbildung des jungen Lebensmittelchemiker- und Apothekernachwuchses und die maßgebliche Beratung der Lebensmittelindustrie
Die Benno Bleyer-Medaille wurde bisher an die nachfolgenden Persönlichkeiten vergeben:
- 1974 Dr. Hans Weiss, Bad Honnef
- 1976 Dr. Anita Menger, Detmold
- 1979 Prof. Dr. Ludwig Acker, Münster
- 1990 Dr. Götz Benedickt, Kulmbach
- 1992 Dr. Wendel Ganßmann, Elmshorn
- 2014 Prof. Dr. Jörg Hampshire, Fulda